Kritik von Cosima Berg
Kühle Leere zwischen vollen Galeriewänden
Die Konzeptkünstlerin ANJA BALTHASAR hat es wieder geschafft.
Wohl bespielte Wände produzieren eine kühle Leere und kreieren
ein Vakuum der Präsenz in der Imagination der AusstellungsbesucherInnen.
Doch dabei bleibt es nicht. Diese Repräsentation aus der Galerie BENJAMIN
ragt noch weit in die Welt hinein. Fantastisch. So stülpen sich
die für Balthasar typischen Weltbauanleitungen über unsere
hyperwöhnlichen Sehweisen und regen zum Nachdenken an.
Neu und überraschend ist die raumgreifende Arbeit HA TRUE im Ostraum der Galerie.
Zum ersten Mal löst sich die Künstlerin nicht nur thematisch von ihren
utopischen Konstruktionsanleitungen, sondern auch physisch und
spricht damit die Besucher, wie durch einen Spiegel betrachtet, direkt an.
Ich sage nur: sehens- und erfahrungswert!